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Performance / Performanz

VII. FAGE TAGUNG in Zusammenarbeit mit APEG 16.-18. September 2010, Universitat de València (Valencia, Spanien) Ähnliche Begriffe, unterschiedliche Konzepte. Immer stärker wird in den Geisteswissenschaften das Augenmerk auf den Prozess und nicht das Resultat gerichtet. Die Länder der Europäischen Gemeinschaft sehen das „lifelong learning“ als eines ihrer wesentlichen Ziele an, damit wir den schnellen Veränderungen in unserer Umwelt folgen können. Körper, Raum, Stimme lösen die Vision einer Objekt-Subjekt orientierten Welt ab. Die sich ergänzenden, aber auch widersprüchlichen Definitionen der Begriffe Performance und Performanz sollen Anlass für produktive Deutungen und Auseinandersetzungen geben und vor allem zu weiteren Gedanken und Handlungen anregen. Themenvorschläge und Exposé (200-250 Worte) werden bis zum 15. Januar 2010 als Word-Dokument erbeten an die jeweilige/n Sektionsleiter/in und an die Tagungskoordinatorin Brigitte Jirku. Information zu Sektionen aus der Literatur

10 Jahre DUALE Hotelfachausbildung in Portimão

Im November wurde das Jubiläum im Pestana Hotel Alvor Praia festlich begangen. Dabei hatten die geladenen Gäste aus Tourismus, Wirtschaft und Bildung Gelegenheit, sich über das Ausbildungsangebot der 3 Zentren von DUAL (Porto, Lissabon und Portimão) zu informieren, sowie die Zeit zum Networking und zum Gespräch mit ehemaligen Kollegen oder Alumni zu nutzen. Hans-Joachim Böhmer, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutsch-Portugiesischen Industrie- und Handelskammer (DPIHK) kündigte die Erweiterung des Ausbildungsangebotes im Centro DUAL Portimão an: ab dem Jahr 2010 wird die Ausbildung zum Hotelfachmann erstmalig auch auf Portugiesisch angeboten. Luís Tavares, Vizepräsident von Turismo do Algarve, betonte die Bedeutung qualifizierter Fachkräfte für den in Portugal bedeutenden Wirtschaftsfaktor Tourismus und lobte die besondere Initiative der DPIHK im Bereich der Berufsqualifizierung. Die Leiterin von DUAL, Bernadette Dambacher, dankte der Koordinatorin des Centro DUAL Portimão, An

Zum Neuen Jahr 2010

Im Laufe des Jahres 2009 wurden 22 Posts in diesen Blog gestellt. Damit ist dieses Jahr das aktivste dieses Blogs. Doch leider stammen 20 Posts von einer einzigen Person. Ich hoffe, das ändert sich im neuen Jahr. Viel Freude, Gesundheit & Erfolg Guten Rutsch ins Jahr 2010

Die Verbindung Braga - Hamburg

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Peter Kojs elektronischen Rundbrief zur Portugal-Post (schon die Nummer 46!) nehme ich zum Anlass, um endlich den Link zur Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft in diesen Blog aufzunehmen. Das hatte ich schon lange vor. Immer wieder schmökere ich in den Artikeln des gut sortierten Archivs der Portugal-Post , um Wissenswertes zu den Deutsch-Portugiesischen Beziehungen zu erfahren - man findet da so manchen interessanten Lebenslauf zwischen den Kulturen. Die Beziehung der Bragenser Germanistik zur Hamburger Lusitanistik ist besonders dicht, was die Dozenten- und Studentenschaft betrifft. Das muss einmal gesagt werden. Natürlich in der Hoffung, dass so eine Erklärung auch diesen Blog weiter belebt. Ich erinnere nur an verschiedene frühere und jetzige Mestrado-Studenten mit Hamburger Lebens- und Studierhintergrund wie Claudia Breitbarth (Lektorin Braga), Sofia Unkart (Lektorin HH), Carina Eira und Gabriel Lourenço Silva, dem Initiator dieses Blogs . Zu Eduardo Lourenço als Lektor an

Schwanengesang

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Am Freitag, den 6. November fand ein Schubert-Liederabend im gut gefüllten Salão Nobre des Edifício dos Congregados (UM, Avenida Central) statt, der zugleich das kulturelle Beiprogramm zum APEG-Forum Neue Germanistische Studien / German Studies bildete. Der rüstige Bariton Oliveira Lopes beeindruckte durch seine Stimm- und Gedächtnisstärke, als er ohne jede Texthilfe überzeugend die Lieder in den verschiedenen Stillagen sicher interpretierte, begleitet von Luís Pipa am Piano. "Schubert ist mein Leben", bekannte Oliveira Lopes mir danach, während er Programmhefte (mit dem Bildmotiv von Caspar David Friedrichs «Eismeer») für die zahlreichen Bewunderer signierte - denn einige hatten ihn schon vor vierzig, dreissig Jahren in ihrer Kindheit oder Jugend gehört! Er erinnerte sich daran, dass er bereits 1965 von Curt Meyer-Clason (damaliger Direktor de Goethe-Instituts Lissabon) eingeladen wurde, und vor 20 Jahren - zu der Zeit, als die Mauer fiel - , von Bettina Kern (damalige Atta

Die Mauer fiel - 20 Jahre danach

natürlich kann dieser Blog nicht schweigend über die weltweit verstreuten Gedenkveranstaltungen hinweg gehen. Ich selbst bin bisher nicht dazu gekommen etwas rein zu setzen, weil ich das APEG-Forum Neue Germanistische Studien / German Studies vorbereiten musste, das vom 6. bis 7. November erfolgreich über die Bühne gegangen ist. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die zu diesem Erfolg beigetragen haben. Morgen wird es auch an der Universidade do Minho (ILCH - Sala de Actos) eine Gedenkveranstaltung geben: 14h00: The Fall of the Berlin Wall. From Divided Germany to Reunification (Doku von Jens Nicolai, Spiegel TV & DW-TV, Deutsche Welle, 2009) [30 min.] Vorträge [Moderation: Prof. Dr. Mário Matos, Direktor des DEGE] 14h30 - Dr.ª Nadejda Nagovitsina Machado (Universidade do Minho, DEGE): Perestroika: olhares de vivência? 15h00 - Dr. Sérgio Lorré: 20 anos sem Muro – Vivências berlinenses em 1989 [Apresentação de livro com fotos] 15h30 - Prof. Dr. Miguel Bandeira (Unive

Mehr als ein Schnupftuch...

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Der Bürgermeister von Vila Verde, António Vilela, und Thomas Pelster, der Präsident des Aufsichtsrates der Holding Pelster der multinationalen Firmengruppe P-Well GmbH (Hauptsitz in Altenberge, NRW) schlossen am 4. August 2009 den Vertrag über die Errichtung einer Fabrik für die Weiterverarbeitung von Altpapier zu Wellpapp-Formatware ab. Dieses Projekt bedeutet in seiner ersten Stufe eine Investition von 10 Millionen Euro und die Schaffung von 86 direkten Arbeitsplätzen. Der Konsul der Bundesrepublik Deutschland, Thomas Kern, begleitete die Verhandlungen unterstützend, die nun ihren erfolgreichen Abschluss gefunden haben. Damit wird die Stärke der deutschen Investitionen in Nordportugal unter Beweis gestellt. Bild: der Bürgermeister erklärt Thomas Pelster das typische Produkt Vila Verdes: o lenço de namorados [Schnupftuch mit eingestickter Liebeserklärung]

Deutsch ist wichtig: Bosch verlegt GPS-Produktion nach Braga

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Die Firma Bosch verlagert seine Produktion von intelligenten, in Neuwagen der Mittel- und Oberklasse integrierten Navigationssystemen (GPS) nach Braga. Bisher wurden sie im deutschen Werk gebaut. Das bedeutet, dass Bosch im Bereich (Auto-)Elektronik immer mehr Braga zum Hauptsitz wählt. Zudem versammelt sich nach dem Verkauf der Marke Blaupunkt alles unter dem bekannten Namen Bosch . Schon in den letzten Tagen gab es in der Lokalpresse wiederholt Stellenausschreibungen im Bereich Vertrieb, Verwaltung und Kommunikation, die neben einer abgeschlossenen Schulbildung der Sekundarstufe zwei Bedingungen der Bewerbung in dieser Reihenfolge nannten: 1. ausgezeichnete Deutschkenntnisse in Schrift und Rede; 2. gute Englischkenntnisse in Schrift und Rede. Die Firmenverwaltung teilte mit, dass in den nächsten Monaten insgesamt 100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. PR-Sprecherin von Bosch-Braga, Susana Machado, die an der Universidade do Minho Kommunikationswissenschaft mit Option Deutsch s

Nicht müde werden - zum 100. von Hilde Domin

Im Februar wurde ich vom "Bibliotecário de Babel" an Hilde Domin erinnert. Damals schrieb ich in einem Postscriptum: Am 27.Juli kann Hilde Domins 100. Geburtstag gefeiert werden (obgleich sie selbst sich 3 Jahre jünger machte...). Anscheinend hat sich in Portugal niemand daran erinnert, oder? In Deutschland fand ich in Die Welt einen Artikel. Ehrlich gesagt hätte ich es auch fast wieder vergessen, wäre mir nicht die erste Ausgabe des zweisprachigen Büchleins estende a mão ao milagre (Cosmorama, Juni 2006; Übersetzung Maria José Peixoto Lieberwirth) zufällig (?) wieder in die Hände gefallen. In Portugal hat man besonderen Grund, sich ihrer zu erinnern. Vor zehn Jahren, 1999, lernten sich Hilde Domin und Agustina Bessa-Luís kennen. Damit war der Keim gelegt für die kleine Erzählung Dominga . Nach ihrem Tod am 22. Februar 2006 schrieb Agustina Bessa-Luís: "Lembro-me dela, e da pomba litúrgica, pomba do Espírito Santo, por cima da cama. Do vento que sacudia as janelas, das

Palermo Shooting in Braga

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In den Cinemas Cinemax des BragaShopping kann man noch bis zum 17.Juli den neuen Film von Wim Wenders (2008) sehen: immer um 19.15 Uhr , in der Reihe «Kultfilm». Eine umfangreiche Filmbeschreibung gibt es in der deutschen Wikipedia .

Brecht von der poetischen Seite

Das Poesie-Syndikat ( Sindicato de Poesia ) hat sich diesmal den Lyriker Brecht vorgeknöpft unter dem Titel EmBRECHTados : am Montag, den 25. Mai, um 21.30 Uhr im Museu Nogueira da Silva, Av. Central, Braga. Recital de Poesia auf Portugiesisch, Gedichte in der Übersetzung von Paulo Quintela, vertont. A poesia de Bertolt Brecht com Ana Arqueiro, Carlos Silva, Cristiana Oliveira (Soprano), Daniel Pereira (bandolim), Fernando Duarte, Francisco Serafim (percussão), Gaspar Machado, Hugo Cunha (piano), Irene Brito, Luísa Fontoura e Pedro Guimarães (viola). Direcção: António Durães. Cumplicidades: Biblioteca Pública de Braga; Velha-a-Branca - Estaleiro Cultural

«Dichterliebe» in der Museumsnacht

Das Museu Nogueira da Silva (Av. Central, Braga) hat am Vorabend des Internationalen Tages der Museen einen besonderen Ohrenschmaus zu bieten: Robert Schumanns «Dichterliebe» mit dem Tenor Marcos Santos und Paula Grimaldi am Klavier. Eintritt gratis! Samstag, 16.Mai, 21.30 Uhr

9. Österreichisch-Portugiesischer Sommerkolleg

Vom 5.-18. Juli 2009 in Payerbach, Österreich. Während des zweiwöchigen Kurses werden zehn österreichische und zehn portugiesische Studentinnen und Studenten die Möglichkeit erhalten, die Geschichte, die Sprache und die Kultur des anderen Landes besser kennen und verstehen zu lernen. Die TeilnehmerInnen erhalten ein Stipendium vom österreichischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, welches Unterbringung, Verpflegung (mit Ausnahme der Getränke), Flug- und Kurskosten deckt. Organisation in Wien: O. Univ. Prof. Dr. Michael Metzeltin, Univ.-Lekt. Mag. Dr. Margit Thir Institut für Romanistik / Universität Wien Organisation in Lissabon: Prof. Dr. Pedro Cardim, Centro de História de Além-Mar Universidade Nova de Lisboa e Universidade dos Açores Anmeldung + Information: Prof. Dr. Pedro Cardim Centro de História de Além-Mar Universidade Nova de Lisboa e Universidade dos Açores Tel:217908325 / 936119977 Email: pedro.cardim@fcsh.unl.pt

Portugal wie es leibt und lebt

Reichlich verspätet, aber immer noch aktuell – hier eine überarbeitete Fassung des Einfall-Artikels: Nicht kleinzukriegen – die Unterschiede in Alltag & Mentalität (Stets mit einem Augenzwinkern zu lesen) Selbst nach zehn Jahren in Portugal fällt es mir noch immer auf: die kleinen Dinge des Alltags, wie z. B. die Angewohnheit, sich im Café einen Espresso und ein Glas Wasser („um café e um copo d’água”) zu bestellen, allerdings nur den Espresso in Rechnung gestellt zu bekommen. Ein Stehcafé würde hierzulande garantiert nicht funktionieren. Der Portugiese muss sich erstmal hinsetzen. Er hat ja Zeit – die Uhren ticken hier sowieso ganz anders. Ist euch schon mal aufgefallen, dass selten eine Stadt in Portugal über eine dieser groβen Stadtuhren verfügt?! Man nimmt es hier wirklich nicht so mit der Pünktlichkeit. Sei es beim Fernsehprogramm oder bei Verabredungen. Im Restaurant sollte man sich auch nicht wundern, wenn einem plötzlich stinknormale Chips aus der Verpackung auf dem Teller

Buchstabengetreu

Ao pé da letra - unter dieser Rubrik beklagte António Guerreiro im Expresso (Heft Expresso actual, S.33) vom Wochenende (4.April) das Ende des Jornalismus im Detail der mangelnden Buchstabentreue. Meine Lektüre dieser Klage zielt in eine andere Richtung, denn ich frage mich: Ist es reiner Zufall, dass die zwei von Guerreiro ins Feld geführten Beispiele die im Portugiesischen verfälschte Zitate von (nicht ausschliesslich) deutschsprachigen Autoren betreffen: Paul Celan und Walter Benjamin. Wenn António Guerreiro schreibt "Por trás destes descuidos está o pressuposto funesto de que o leitor é ignorante e nem ousa querer sair desse estado de menoridade" - was by the way Kants Sentenz zur Frage "Was ist Aufklärung?" adaptiert, dann frage ich mich, inwieweit diese Ignoranz schlicht (auch) die Verbreitung der deutschen Sprache in Portugal betrifft. Gehört das Deutsche noch zum normalen Bildungsrepertoire der älteren Generation des portugiesischen (Kultur-)Journalismus

Mne-GIC Intensivseminar mit Hamburg und Salerno

Die Ausgabe Nr. 98 des jornal académico der AAUM (vom 31.März 2009) bringt auf Seite 8 einen knappen Bericht von Sónia Ribeiro über die zwei erlebnis- und arbeitsreichen Wochen von 15. bis 29.März, mit einem (verschwommenen) Gruppenfoto auf der Treppe zur Casa Camilo Castelo Branco . Der Bericht endet mit einem positiven Fazit im O-Ton des Koordinators Mário Matos (DEG), der dieses europäische Projekt unter dem Kürzel Mne-GIC (= Mne mo G rafia I nter C ultural) erfolgreich auf den Weg gebracht hat. Damit ist die «Feuerprobe» bestanden. Insgesamt 30 Studenten und 10 Dozenten aus drei Universitäten - Minho (Braga), Hamburg und Salerno - hatten sich an der Universidade do Minho zum ersten Intensivseminar eingefunden: Vorträge, Exkursionen, Workshops zur Übersetzung (portugiesisch / deutsch / italienisch) und Digital Story Telling und vieles mehr (auch nicht Eingeplantes wie die Wiedereröffnung der berühmten Brasileira in der Stadtmitte) machten Langeweile zu einem Fremdwort. Wir sind

Unter fremdem Himmel...

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Gastvortrag im Rahmen des Mestrado em Estudos Luso-Alemães : Prof. Dr. Martin Neumann (Univ. Hamburg) «E se o turista se vê, de repente, forçado a permanecer num mundo estranho...» Visões luso-alemãs em Sob céus estranhos de Ilse Losa Am Freitag, den 27.März , 17 Uhr, Sala de Actos - ILCH, Universidade do Minho, Campus de Gualtar Ein illustratives Beispiel für die «produktive Rezeption» von Ilse Losas Buch: Sob céus estranhos von Daniel Blaufuks (2007). Eine lesens/hörens/sehenswerte transmediale Produktion.

Karaoke Alemão é uma festa!

Mit der Fotoseite der heutigen Sonntagsbeilage «Jovens» vom Correio do Minho hat das Medienecho des diesjährigen Karaoke-Wettbewerbs einen regionalen Höhepunkt erreicht. Mit insgesamt vier Jahresveranstaltungen des «Karaoke Alemão» seit 2006 hat das Departamento de Estudos Germanísticos (DEG) der Universidade do Minho auch eine kleine Seite in der Geschichte der Motivationsarbeit für das Deutsche im portugiesischen Schulbereich geschrieben. Das findet immer mehr Beachtung und Unterstützung (vor allem: Goethe Institut Portugal ). Und hat auch ungeahnte Nebeneffekte: Wozu «Karaoke Alemão» auch gut ist ! Unter dieser Überschrift habe ich im Blog der APEG das Medienecho kommentiert. Dank des Interesses der Nachrichtenagentur Lusa an unserem «Karaoke alemão» in Braga ist die Situation des Deutschen in Portugal eine Nachricht wert in Expresso , RTP-N und OJE bis zum Hausblatt von Millenium und dem Aeiou -Kiosk sowie viele andere Webseiten wie Peppertail . Saber alemão abre boas perspec

Der Umgang mit dem Anderen

Schon einmal etwas von der Respect Research Group (RRG) gehört? Dann sollte man sich das einmal ansehen unter http://www.respectresearchgroup.org/ , wenn man interessante Beispiele für die Verknüpfung von Forschung und Praxis im fächerübergreifenden Kontext sucht, im konkreten Falle ausgehend von der Sozialpsychologie an der Universität Hamburg. Mestranden und Doktoranden im Bereich Kulturwissenschaft können sich davon inspirieren lassen, was mit Initiative und Netzwerk möglich ist, um den Universitätsbetrieb aufzubrechen. Inhaltlich lässt sich da auch ein Zusammenhang zu den Deutsch-Portugiesischen Studien herstellen, insbesondere zu der Problematik der Auswirkungen tradierter Identitätsdiskurse auf die Kommunikationspraxis in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, u.a.. Der Umgang mit dem Anderen ist das Thema eines Interdisziplinären Forschungskolloquiums, das Ende Juli 2009 auf einem Gut in der Nähe von Hamburg stattfinden wird. Die Einladung zur Teilnahme ( Call for Paper : bis

Dem Wunder die Hand hinhalten

Selten haben mich Worte so sehr ergriffen wie diejenigen Hilde Domins. Sie waren in mir verschüttet und wurden mir wieder hingehalten durch die Rezension vom 7.Februar 2009 des Literaturkritikers José Mário Silva, der auch den bekannten Blog mit dem schönen Namen „ Bibliotecário de Babel “ betreibt (bereits von der Deutschen Welle prämiert). Nebenbei habe ich dabei auch die Worte von Agustina Bessa-Luís über Hilde Domin kennengelernt, die ich nicht kannte (*), sowie die Kraft der Übersetzung von Maria José Peixoto Lieberwirth: Em 1999, Agustina Bessa-Luís escreveu um texto intitulado Dominga , sobre um inverno passado em Heidelberg, na casa de uma escritora nonagenária, «que estivera a maior parte da vida no exílio» (República Dominicana) e se mantinha «extremamente lúcida», com os seus «olhos azuis de uma beleza ofuscante». Essa mulher extraordinária e ingrata, fora do tempo, imersa na memória da devoção por Saint-Exupéry, era Hilde Domin (1909-2006) – uma singularíssima poeta alemã

Eduardo Lourenço in Hamburg und Heidelberg

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1993 fand in Hamburg der vierte Kongress der Associação Internacional de Lusitanistas (AIL) statt, vor allem dank der Initiative von Fátima Brauer-Figueiredo. Daran kann ich mich so genau erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Unvergeßlich, dass ich Eduardo Lourenço als presidente da mesa hatte. Seine Worte für meinen Beitrag zur „propensão dialógica na obra queirosiana“ - schmeichelhaft. Indirektes Eigenlob beiseite, bleibt auch der Festakt denkwürdig, der Lourenços 70. Geburtstag an seinem einstigen ‚Arbeitsplatz’ als Lektor, den er 40 Jahre zuvor angetreten hatte, feierte: Eugénio Lisboa konnte nicht die trockenen Worte von Prof. Rainer Hess, des ersten Präsidenten des Deutschen Lusitanistenverbandes (DLV), der soeben aus der Taufe gehoben werden sollte, so im Hörsaal verhallen lassen: Er erhob sich unter den Zuschauern, trat ans Rednerpult und sagte, dass eine so zentrale Figur des portugiesischen Geisteslebens wie Eduardo Lourenço eine andere Präsentation verdiente. Die Klisc

Reisetagebuch: zeichnen statt schreiben

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Man kann auf Reisen auch zeichnen statt schreiben. Zu diesen 'Reisetagebuchzeichnern' gehört Eduardo Salavisa, der am 4.Februar im EstudioUM der Escola de Arquitectura (Azurém / Guimarães) sein Buch vorgestellt hat Diários de Viagem - Desenhos do Quotidiano Quimera Editores Eines von den Heften gibt auch Ansichten von Berlin. Kostprobe: Das Holocaust-Denkmal mit dem Brandenburger Tor im Hintergrund. Daneben ist auch Eduardo Salavisas Site sehenswert: http://www.diariografico.com/

Portugal fehlt in Schäfers Studie

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Hans Dieter Schäfer, Das gespaltene Bewußtsein. Über deutsche Kultur und Lebenswirklichkeit 1933 bis 1945 . München: Hanser, 1981, 254 Seiten (3. Auflage 1983) In seinem gut strukturierten Leserkommentar zu Schäfers Buch fragt Herbert Huber* nach Vollständigkeit, was das Panorama betrifft. Natürlich gibt es die nicht in dieser Samlung von Studien, die ursprünglich zwischen 1973 und 1979 erschienen sind. Die Kaschnitz ist dabei, doch der Italien-Bezug von Liebe beginnt (1933) wird nicht thematisiert (26). Wohl aber an anderer Stelle der Boom der mit dem Reisen (und ihrer Popularisierung) verbundenen Literatur, der schon in den 20er Jahren beginnt**: „Die Vorliebe der jungen Generation für die Kleinteiligkeit führte zu einer Wiederbelebung des Reisebildes, das im Laufe der dreissiger Jahre durch Tagebuchformen zusätzlich mit Wirklichkeitsnähe angereichert wurde. (...). Der Höhepunkt des Genres fällt in den Zweiten Weltkrieg. Kriegsbericht und Reisetagebuch vermischten sich.“ (35). Unte

"Nimm auf Dich die Liebe"

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Marie Luise Kaschnitz und ihr Rom Die deutsche Italiendichtung kann auf eine lange Tradition zurückgreifen, die vor allem Goethe geprägt hat. Doch die meisten Autoren haben das „lichte“ Land der Schönheit und der Kunst, dem das zumindest „nüchterne“ Deutschland gegenübersteht, nur auf Reisen (wenn auch oft ausgedehnten) kennen gelernt. Die Dichterin Marie Luise Kaschnitz (1901-1974) hatte dagegen schon in den Jahren 1925-1932 sowie in den Jahren 1952-1956 in Rom ihren ständigen Wohnsitz; zudem verbrachte sie in Italien auch in der Zeit, wo sie in Deutschland lebte, häufig den Sommer. Ihre Dichtung prägte dieser Umstand sehr. Schon in ihrem Erstlingsroman Liebe beginnt zeichnet sie das Bild des faschistischen Italien. Nach 1945 hält sie dann das Nachkriegsitalien in ihren Rom-Gedichten „Ewige Stadt“ und den Essays „Engelsbrücke“ fest. Weitere Werke folgen. Seminário Aberto * no âmbito do Mestrado Estudos Luso-Alemães – Formação Bilingue e Intercultural Doutora Jana Hrdlickova (Univ.