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Es werden Posts vom Dezember, 2010 angezeigt.

1939 deutsches Fernsehen in Rio de Janeiro

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Hierzulande wenig bekannt ist die Rolle des Fernsehens in der Auslandspropaganda des NS-Regimes nach der Fernsehübertragung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin, was als erstes Public Viewing Event bezeichnet werden kann ( Joseph Hoppe ), obwohl die Bild- und Tonqualität natürlich sehr bescheiden war. Nachdem das von Hans Pressler (Direktor der Forschungsstelle der Reichspost) geleitete deutsche Team in Buenos Aires beim Weltposttag den Telefunken-Empfänger FE 7 vorgeführt hatte, gab es am 2. Juni 1939 zum ersten Mal in Brasilien einen experimentellen Fernsehbetrieb, der am folgenden Tag dem Präsidenten Getúlio Vargas und einer Reihe von Ministern präsentiert wurde. Bestandteil war die Direktübertragung einer Musikveranstaltung, u.a. mit dem Duo Preto e Branco , Herivelto Martins und Nino Chagas, zusammen mit der Solistin Dalva de Oliveira (Bild) - so eine SchwarzWeiss-Mischung hatte sicher nicht Hitlers Segen. Am Sonntagnachmittag des 4.Juni und für die Dauer von zwei Wochen k

Nach Einführung des Honorarkonsuls in Porto: Botschafter besucht die Universidade do Minho

Im Post vom 21. Juni 2010 hatten wir die Schliessung des Generalkonsulats Porto bedauert. Mit einem Empfang am 28. Oktober 2010 führte Botschafter Helmut Elfenkämper den Honorarkonsul in Porto , Christian Carlos Bothmann, ein, der seit November seine Arbeit aufgenommen hat. Am darauf folgenden 29. Oktober stattete Botschafter Elfenkämper zusammen mit dem ersten Sekretär Manfred Schüler der Universidade do Minho einen offiziellen Besuch ab. Den Nachmittag füllte eine Rundreise zu verschiedenen Forschungszentren, die internationales Ansehen geniessen, angefangen mit der Gruppe 3 Bs ( Biomateriais, Biodegradáveis, Biomiméticos ) im Ave Park, danach im Campus de Azurém (Guimarães) die Abteilung für Robotforschung (Prof. Wolfram Erlhagen), das Zentrum für Computergraphik ( CCG ), das mit der TU Darmstadt in enger Partnerschaft steht, und abschliessend das Forschungszentrum für die Entwicklung von Kunststoffen (Polymerchemie - PIEP ). In Braga folgte nach einem kurzen Gespräch mit dem Rekt

Alface ist nicht nur Kopfsalat... Zur Geschichte der Seife in Portugal (1)

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In der deutschen Frauenzeitschrift Myself vom August 2010 heisst es: "Die Mandelöl-Seife Alface kommt aus der ältesten Seifenmanufaktur Portugals und macht die Haut samtweich". Vielleicht müsste es korrekterweise 'salatblattweich' heissen, aber das klingt ungewohnt in deutscher Werbesprache. Was auch verborgen bleibt unter der fernen Herkunft aus Portugal ist der deutsche Ursprung des Unternehmens im Jahre 1887 durch Ferdinand Claus und Georg Philipp Schweder, die nach Porto auswanderten und dort die Fábrica de Productos Chimicos gründeten. Durch ihre Produktpalette von parfumierten Seifen mit kosmopolitischem Design konnten sie rasch expandieren gegenüber Produkten, die eher nutzorientiert waren. Ein besonderer Erfolg war auch das sogenannte « Papel Oriental ». Krankheitsbedingt musste sich Georg Schweder 1903 zurückziehen. Für ihn kam der portugiesische Teilhaber Achilles de Brito in den Betrieb. Der diplomierte Chemiker Willy Thessen übernahm die technische