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Es werden Posts vom August, 2013 angezeigt.

Gastarbeiter beim deutschen Film mit Folgen: Arthur Duarte

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Der Schauspieler und Regisseur Arthur Duarte (Pseudonym von Arthur de Jesus Pinto Pacheco, 1895-1982) ist heutzutage nahezu vergessen – in Deutschland und Österreich, wo er von 1927-33 in über 40 Spielfilmen meist in Nebenrollen mitwirkte. In Portugal, wo er von 1938-77 fünfzehn Spielfilme drehte (daneben auch in Frankreich und Spanien) zählt er zu den Repräsentanten der sogenannten ‚Anos de Ouro‘ des portugiesischen Kinos der späten Dreißiger und Vierziger Jahre. Trotzdem ist der deutschsprachige Wikipedia-Eintrag weitaus kompletter als der portugiesische (dank der Hauptquelle Murtinheira / Metzeltin, 2010: 46-59). Aus seinem Lebenslauf: nach zwei Jahren in Paris in ersten Nebenrollen (u.a. 1923 in O Primo Basílio von Georges Pallu) ging Duarte 1927 nach Berlin und wurde von der Ufa unter Vertrag genommen. Ein Einzelfall? Er mimte z.B. einen Strafgefangenen in Geschlecht in Fesseln von 1928, oder wirkte im berühmten Halbweltepos Asphalt von 1929 mit. Koinzidierend mit der Kri

Spezialisten am Werk: Willy (oder Isy) Goldberger

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«Auf Wiedersehen, ich habe keine Zeit zu verlieren, es ist schon ziemlich spät. – Es ist Punkt Mitternacht. Machen Sie bitte das Licht aus». Das sind die einzigen deutschen Sätze, die im Werk von José Saramago erscheinen, begleitet von einer (zweifelhaften) phonetischen Transkription und Übersetzung, denn – wie es weiter heisst: „wir befinden uns erst am Anfang der Lehrzeit“ [ainda estamos na primeira aprendizagem]. Fragt sich, worauf sich diese Lehre bezieht, denn wir befinden uns im Dialog zwischen dem portugiesischen Filmregisseur António Lopes Ribeiro (1908-95) und einem ungenannten deutschen leitenden Kameramann oder „diretor de fotografia“. Es geht um die Dreharbeiten für den Propagandafilm A Revolução de Maio in den Straßen von Lissabon, die ausführlich in der zeitgenössischen Presse kommentiert werden. Dabei erscheint der Deutsche, wie so oft in Saramagos Romanwerk seit Levantado do Chão (dt. unter dem Titel Hoffnung im Alentejo ) in der Rolle des spezialisierten ‚Ha

Eis o Mar Wadden... Schaut her hier ist das Wattenmeer

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Das Wattenmeer an der Nordsee ist immer noch eine touristische Entdeckung für die Touristen aus dem Süden. Dass es ungekannte weite Flachlandschaften im Norden Deutschlands gibt, das kann immer noch eine Überraschung sein. Zumindest das suggeriert das von Ljubomir Stanisic / Mónica Franco geführte Reiselogbuch (unter der Rubrik  logout  in  Expresso Revista  vom 27. Juli 2013): diesmal landen sie mit ihrer carripana  in der Gegend um Husum. Es gibt Stille und Schafe, was die etwas dümmlich-oberflächliche Anspielung auf den Film  O Silêncio dos Cordeiros  im Titel des Artikels motiviert. Der Begriff Mar de Baixio ist die geläufigste Übersetzung von Wattenmeer, obgleich man sie bislang nicht in der portugiesischsprachigen Wikipedia findet (der Suchmotor schlägt alternativ Mar de Paixão vor), allerdings sehr wohl auf zahlreichen Tourismus-Seiten wie zum Beispiel diese des Bundesministeriums . Dass dieser Konsens noch keineswegs konsolidiert ist, zeigt in besagtem Artikel der Sat