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Es werden Posts vom Februar, 2009 angezeigt.

Dem Wunder die Hand hinhalten

Selten haben mich Worte so sehr ergriffen wie diejenigen Hilde Domins. Sie waren in mir verschüttet und wurden mir wieder hingehalten durch die Rezension vom 7.Februar 2009 des Literaturkritikers José Mário Silva, der auch den bekannten Blog mit dem schönen Namen „ Bibliotecário de Babel “ betreibt (bereits von der Deutschen Welle prämiert). Nebenbei habe ich dabei auch die Worte von Agustina Bessa-Luís über Hilde Domin kennengelernt, die ich nicht kannte (*), sowie die Kraft der Übersetzung von Maria José Peixoto Lieberwirth: Em 1999, Agustina Bessa-Luís escreveu um texto intitulado Dominga , sobre um inverno passado em Heidelberg, na casa de uma escritora nonagenária, «que estivera a maior parte da vida no exílio» (República Dominicana) e se mantinha «extremamente lúcida», com os seus «olhos azuis de uma beleza ofuscante». Essa mulher extraordinária e ingrata, fora do tempo, imersa na memória da devoção por Saint-Exupéry, era Hilde Domin (1909-2006) – uma singularíssima poeta alemã

Eduardo Lourenço in Hamburg und Heidelberg

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1993 fand in Hamburg der vierte Kongress der Associação Internacional de Lusitanistas (AIL) statt, vor allem dank der Initiative von Fátima Brauer-Figueiredo. Daran kann ich mich so genau erinnern, als ob es gestern gewesen wäre. Unvergeßlich, dass ich Eduardo Lourenço als presidente da mesa hatte. Seine Worte für meinen Beitrag zur „propensão dialógica na obra queirosiana“ - schmeichelhaft. Indirektes Eigenlob beiseite, bleibt auch der Festakt denkwürdig, der Lourenços 70. Geburtstag an seinem einstigen ‚Arbeitsplatz’ als Lektor, den er 40 Jahre zuvor angetreten hatte, feierte: Eugénio Lisboa konnte nicht die trockenen Worte von Prof. Rainer Hess, des ersten Präsidenten des Deutschen Lusitanistenverbandes (DLV), der soeben aus der Taufe gehoben werden sollte, so im Hörsaal verhallen lassen: Er erhob sich unter den Zuschauern, trat ans Rednerpult und sagte, dass eine so zentrale Figur des portugiesischen Geisteslebens wie Eduardo Lourenço eine andere Präsentation verdiente. Die Klisc

Reisetagebuch: zeichnen statt schreiben

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Man kann auf Reisen auch zeichnen statt schreiben. Zu diesen 'Reisetagebuchzeichnern' gehört Eduardo Salavisa, der am 4.Februar im EstudioUM der Escola de Arquitectura (Azurém / Guimarães) sein Buch vorgestellt hat Diários de Viagem - Desenhos do Quotidiano Quimera Editores Eines von den Heften gibt auch Ansichten von Berlin. Kostprobe: Das Holocaust-Denkmal mit dem Brandenburger Tor im Hintergrund. Daneben ist auch Eduardo Salavisas Site sehenswert: http://www.diariografico.com/

Portugal fehlt in Schäfers Studie

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Hans Dieter Schäfer, Das gespaltene Bewußtsein. Über deutsche Kultur und Lebenswirklichkeit 1933 bis 1945 . München: Hanser, 1981, 254 Seiten (3. Auflage 1983) In seinem gut strukturierten Leserkommentar zu Schäfers Buch fragt Herbert Huber* nach Vollständigkeit, was das Panorama betrifft. Natürlich gibt es die nicht in dieser Samlung von Studien, die ursprünglich zwischen 1973 und 1979 erschienen sind. Die Kaschnitz ist dabei, doch der Italien-Bezug von Liebe beginnt (1933) wird nicht thematisiert (26). Wohl aber an anderer Stelle der Boom der mit dem Reisen (und ihrer Popularisierung) verbundenen Literatur, der schon in den 20er Jahren beginnt**: „Die Vorliebe der jungen Generation für die Kleinteiligkeit führte zu einer Wiederbelebung des Reisebildes, das im Laufe der dreissiger Jahre durch Tagebuchformen zusätzlich mit Wirklichkeitsnähe angereichert wurde. (...). Der Höhepunkt des Genres fällt in den Zweiten Weltkrieg. Kriegsbericht und Reisetagebuch vermischten sich.“ (35). Unte