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1939 deutsches Fernsehen in Rio de Janeiro

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Hierzulande wenig bekannt ist die Rolle des Fernsehens in der Auslandspropaganda des NS-Regimes nach der Fernsehübertragung der Olympischen Spiele von 1936 in Berlin, was als erstes Public Viewing Event bezeichnet werden kann ( Joseph Hoppe ), obwohl die Bild- und Tonqualität natürlich sehr bescheiden war. Nachdem das von Hans Pressler (Direktor der Forschungsstelle der Reichspost) geleitete deutsche Team in Buenos Aires beim Weltposttag den Telefunken-Empfänger FE 7 vorgeführt hatte, gab es am 2. Juni 1939 zum ersten Mal in Brasilien einen experimentellen Fernsehbetrieb, der am folgenden Tag dem Präsidenten Getúlio Vargas und einer Reihe von Ministern präsentiert wurde. Bestandteil war die Direktübertragung einer Musikveranstaltung, u.a. mit dem Duo Preto e Branco , Herivelto Martins und Nino Chagas, zusammen mit der Solistin Dalva de Oliveira (Bild) - so eine SchwarzWeiss-Mischung hatte sicher nicht Hitlers Segen. Am Sonntagnachmittag des 4.Juni und für die Dauer von zwei Wochen k

Nach Einführung des Honorarkonsuls in Porto: Botschafter besucht die Universidade do Minho

Im Post vom 21. Juni 2010 hatten wir die Schliessung des Generalkonsulats Porto bedauert. Mit einem Empfang am 28. Oktober 2010 führte Botschafter Helmut Elfenkämper den Honorarkonsul in Porto , Christian Carlos Bothmann, ein, der seit November seine Arbeit aufgenommen hat. Am darauf folgenden 29. Oktober stattete Botschafter Elfenkämper zusammen mit dem ersten Sekretär Manfred Schüler der Universidade do Minho einen offiziellen Besuch ab. Den Nachmittag füllte eine Rundreise zu verschiedenen Forschungszentren, die internationales Ansehen geniessen, angefangen mit der Gruppe 3 Bs ( Biomateriais, Biodegradáveis, Biomiméticos ) im Ave Park, danach im Campus de Azurém (Guimarães) die Abteilung für Robotforschung (Prof. Wolfram Erlhagen), das Zentrum für Computergraphik ( CCG ), das mit der TU Darmstadt in enger Partnerschaft steht, und abschliessend das Forschungszentrum für die Entwicklung von Kunststoffen (Polymerchemie - PIEP ). In Braga folgte nach einem kurzen Gespräch mit dem Rekt

Alface ist nicht nur Kopfsalat... Zur Geschichte der Seife in Portugal (1)

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In der deutschen Frauenzeitschrift Myself vom August 2010 heisst es: "Die Mandelöl-Seife Alface kommt aus der ältesten Seifenmanufaktur Portugals und macht die Haut samtweich". Vielleicht müsste es korrekterweise 'salatblattweich' heissen, aber das klingt ungewohnt in deutscher Werbesprache. Was auch verborgen bleibt unter der fernen Herkunft aus Portugal ist der deutsche Ursprung des Unternehmens im Jahre 1887 durch Ferdinand Claus und Georg Philipp Schweder, die nach Porto auswanderten und dort die Fábrica de Productos Chimicos gründeten. Durch ihre Produktpalette von parfumierten Seifen mit kosmopolitischem Design konnten sie rasch expandieren gegenüber Produkten, die eher nutzorientiert waren. Ein besonderer Erfolg war auch das sogenannte « Papel Oriental ». Krankheitsbedingt musste sich Georg Schweder 1903 zurückziehen. Für ihn kam der portugiesische Teilhaber Achilles de Brito in den Betrieb. Der diplomierte Chemiker Willy Thessen übernahm die technische

Wieder einmal: Der letzte Fado

In Portugal begegnet einem derzeit ein Bild der Trauer: "Vende-se" - "Zu verkaufen" steht an vielen der einst prächtigen Häuser geschrieben. Portugal steht zum Verkauf, und trösten kann da nur der Fado. Wer einigermassen vertraut ist mit den Portugal-Bildern, die die deutschsprachige Presse spätestens seit dem Erdbeben von Lissabon 1755 über die Jahrhunderte und Jahrzehnte hinweg beharrlich verbreitet hat, wird Oliver Jungens fetzig runtergeschriebene Glosse vom 9. August 2010 ( FAZ ), die mit diesen zwei Sätzen unter dem Titel «Der letzte Fado» den Leser anlocken möchte, als einen Neuaufguss des Altbekannten gähnend beiseite legen: Klischee-Collage. Eine weitere Kostprobe gefällig? [...], die Krise befeuert die herausragendste Kulturleistung des stolzen, kleinen Landes, nämlich die voller Inbrunst in den blauen Himmel geschmetterte Fundamentaldepression namens Fado. Was waren wir einst bedeutsam, singt man in noch mehr Variationen, als es Rezepte für den vertrockn

Der Hamburger Amália-Rodrigues-Weg

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Vielfältig ist Portugiesisches Kulturerbe in die Hamburger Topographie eingeschrieben - seit den Zeiten der Hanse und später der Sefarditen, die hier eine neue Heimat fanden, bis hinein ins 20. Jahrhundert: z.B. das heute so beliebte Portugiesenviertel , das sein Gepräge portugiesischer Einwanderung v.a. der 1970er Jahre verdankt. Der Amália-Rodrigues-Weg, der auf Initiative der Portugiesisch-Hanseatischen Gesellschaft zurückgeht, ist ein neueres Element dieser Beziehung. Die Enthüllung der Gedenktafel und ein Konzert sind Ereignisse, die dem Ort neues Gedächtnis geben. Für denjenigen, der Ende August in Hamburg weilt und Fado mag: Weitere Information zum Ereignis: Bericht von Peter Koj in Portugiesisch-Hanseatische Gesellschaft .

Die neue REAL ist im Netz

Lange erwartet, endlich erschienen: REAL (Revista de Estudos Alemães), die neue Fachzeitschrift für die Germanisitik in Portugal im Internet-Format. "REAL é um projecto conjunto das Universidades portuguesas onde existe a área da Germanística. Neste sentido, ela é propriedade das seguintes instituições: Universidade de Lisboa, Universidade Nova de Lisboa, Universidade Católica Portuguesa, Universidade Aberta, Universidade de Coimbra, Universidade de Aveiro, Universidade do Porto, Universidade do Minho e Universidade da Madeira. Inicialmente está sediada na Faculdade de Letras da Universidade de Lisboa, onde permanecerá nos próximos quatro anos, passando depois para uma das outras Universidades. A REAL é a primeira revista de Estudos Alemães online em Portugal. Pretende dinamizar e agilizar a interacção entre os germanistas e todos os interessados na língua e nas culturas de expressão alemã, contribuindo para revitalizar este campo disciplinar." [Editorial]

Kafka in Portugal / Kafka em Portugal

Am 27.Juni 2010 wurde die Bibliographie « Kafka em Portugal » aktualisiert. Trotz einiger Fehler in Titeln und Namen handelt es sich um eine gute informative Ausgangsbasis für alle, die sich mit der Rezeption von Kafka in Portugal beschäftigen wollen. Die Liste ist aktueller als diejenige, die sich am Ende der Studie von Carlota Miranda Dias Pinto (IV Congresso da APLC, Évora, Mai 2001) befindet. METAMORFOSES D’ A METAMORFOSE CONTRIBUTO PARA A HISTÓRIA DA TRADUÇÃO DE DIE VERWANDLUNG , DE FRANZ KAFKA, PARA PORTUGUÊS In der Abteilung "Sobre Kafka" auch Angaben zu Studien und Kolloquien an portugiesischen Universitäten. Interessant: Kafka in BD (Comic). Mir scheint, dass Angaben über szenische Adaptierungen fehlen. Bibliografia de e sobre Franz Kafka traduzida para português .Livros publicados em Portugal .De Kafka .Sobre Kafka .Links de textos em Português

Orte von Carolina Michaëlis und Joaquim de Vasconcelos

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A exposição apresentada pelo Conselho Cultural da UMinho traz imagens dos principais lugares ligados à vida do casal Carolina Michaëlis e Joaquim de Vasconcelos, sobretudo no Porto, mas também Lisboa e Coimbra, recolhidas pelo fotógrafo Luís Neves. É proposto ao visitante um breve percurso onde se cruzam lugares de hoje com memórias difusas do que foram esses espaços. Ruas, casas, recantos - uns públicos, outros mais recolhidos -, sítios que foram de viver e de trabalhar, de partida e de chegar, de estudo ou de lazer. A presente exposição, organizada pela Câmara Municipal do Porto e concebida e coordenada pelo Dr. Luís Cabral, autor do texto do catálogo, tenta reconstituir através da fotografia de Luís Neves o percurso geográfico e de certo modo cultural de Carolina Michaëlis e Joaquim de Vasconcelos em Portugal, dando-nos a conhecer os lugares que marcaram mais significativamente as suas vidas no Porto e em Coimbra, com passagem por Lisboa. As casas, os estabelecimentos de ensino, as

Interkulturelle Mnemo-Graphien

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens germanistischer Studien(gänge) an der Universidade do Minho (UM) organisiert die Abteilung für Germanistik und Slawistik (DEGE) vom 25. - 26. Oktober 2010 in Braga (Nordportugal) ein internationales Kolloquium zum trandisziplinären Thema „Interkulturelle Mnemo-Graphien“. Dabei wird der Begriff „Interkulturelle Mnemo-Graphie“ als komplexes Feld, in dem sich verschiedenste Phänomene und Dikurse transkultureller Begegnungen und entsprechender Darstellungen/Inszenierungen kreuzen, verstanden. Zur Kartographierung dieses transdiziplinären Topos gehören u.a. folgende Bereiche: Reise(literatur), Migration, Tourismus, Übersetzung, Bilinguismus, Erinnerungsorte, Stereotype, Imagologie, Post-Kolonialismus usw. Vorschläge von kultur-, literatur- oder sprachwissenschaftlich ausgerichteten Beiträgen erbeten bis zum 15. Juli. Senden Sie uns Titel und Zusammenfassung per e-mail zu. Die Vorträge auf Deutsch, Portugiesisch oder Englisch sind auf 30 Minuten besch

Portugals Museumslandschaft

Portugals Museumslandschaft beschränkt sich nicht auf Lissabon und Umgebung. Gerade kulturell Interessierte Nicht-Portugiesen haben dafür ein Gespür gegenüber den auf die Hauptstadt fixierten Kulturpolitiker und -manager Portugals. Es gibt die unterschiedlichsten Museen zwischen Algarve und Minho, die einen Besuch lohnen. Dies stellt die Nummer 47 der Portugal Post / Correio luso-hanseático mit dem thematischen Schwerpunkt «Museus de Portugal» eindrucksvoll unter Beweis. Mitglieder und Freunde der Associação Luso-Hanseática schrieben über ihre Lieblingsmuseen, oft fernab von Metropolen und Autobahnen. Gerade diese Orte öffentlichen Interesses sind immer in Gefahr des Rotstiftes, der dort ansetzt, wo nicht viel Protest zu erwarten ist. Daher ist jeder Museumsbesuch ein kleiner Beitrag zur Erhaltung der vielfältigen Kulturlandschaft.

Wassermusik und Feuerwerksmusik zum Ausklang

Concerto de Encerramento do Ano lectivo GEORG FRIEDRICH HÄNDEL Música Aquática Música para os Reais Fogos de Artifício Orquestra da Universidade do Minho Toby Hoffman, direcção musical 3 de Julho às 21.30h Salão Medieval da Reitoria da Universidade do Minho Entrada livre Apoio: Reitoria da Universidade do Minho Als Freiluftmusiken sind die dreiteilige Water Music (Wassermusik), Suite für Bootsfahrten auf der Themse, sowie die Music for the Royal Fireworks (Feuerwerksmusik) von 1749 konzipiert. Letztere wurde anlässlich des am 7. Oktober 1748 geschlossenen Aachener Friedens von König George II in Auftrag gegeben und am 27. April 1749 im Londoner Green Park uraufgeführt. Im Vorfeld kam es wegen der Orchesterbesetzung zu Auseinandersetzungen zwischen dem König und Händel. Denn der König wollte ausschließlich „Militärinstrumente“ (Oboen, Fagotte, Hörner, Trompeten und Pauken) verwendet wissen. Händel dagegen bestand auf Mitwirkung von Streichinstrumenten. Wer sich von beiden letztendlich d

Sang- und klanglos

"Zum 30.06.2010 wird das Konsulat Porto geschlossen. Die Übernahme konsularischer Aufgaben durch einen Honorarkonsul in Porto wird zurzeit vorbereitet." Diese Worte auf der Seite der Deutschen Botschaft Lissabon informieren über das Ende des Generalkonsulats Porto. Dieser diskrete Rückzug, der sich wohl aus der Einsparung öffentlicher Gelder erklärt, bestätigt andererseits die zentralistische Organisation Portugals. Wir erinnern an dieser Stelle dankbar an all diejenigen, die über Jahrzehnte hinweg deutsch-portugiesische Initiativen in Nordportugal unterstützt haben.

«Der Vorleser» wieder im Kino

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Wer die Verfilmung von Bernhard Schlinks Roman Der Vorleser ( 1995) noch nicht gesehen hat - oder im Kino wieder sehen will, hat dazu bis Freitag im BragaShopping Gelegenheit (Kultfilm, 19h15). Als der Film am 12.Februar 2009 in die portugiesischen Kinos kam, schrieb João Lopes einen kurzen Artikel im Diário de Notícias . Buch und Film - beide Produkte sind umstritten unter dem Vorwurf der Verkitschung der Holocaust-Thematik. Um sich selbst ein Urteil zu bilden: lesen & sehen. Deutschsprachiger Site .

Hanna Schygulla erinnert an Lissabon «Hafen der Hoffnung»

Am 7. Juni 2010 las die deutsche Schauspielerin und Sängerin Hanna Schygulla im Gare Marítima da Rocha Conde de Óbidos Auszüge aus dem Roman Die Nacht von Lissabon von Erich Maria Remarque. Die Stadt Lissabon war in den Jahren, die der Roman beschreibt, ein «Hafen der Hoffnung» für so viele Verfolgte, die es über vielerlei Grenzen hinweg geschafft hatten, bis an diesen Rand Europas zu gelangen. Die Metropole, die 1940 mit der Ausstellung der «Portugiesischen Welt» das Imperium zelebrierte, war allerdings keineswegs die Oase des Friedens und der Toleranz, als die Lissabon nun oft im Rückblick idealisiert wird. Sie kamen zwar in eine Stadt ohne Bedrohung durch Luftangriffe, ohne Verdunkelung, und sie bekamen in der Regel genügend zu essen, doch die Verfolgung hörte nicht auf: der Estado Novo Salazars kollaborierte mit Nazi-Deutschland. Die NSDAP hatte ein gut funktionierendes Netz von Spitzeln und die Bürokratie des Estado Novo verstand es, die Verfolgten noch ein letztes Mal zu schröpf

Frau Tod hat ihn abgeholt - José Saramago

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"Meine Lebensuhr wäre fast stehen geblieben" bekannte Saramago vor zwei Jahren, im Rückblick auf seinen prekären körperlichen Zustand zum Jahreswechsel 2007/2008. Jetzt ist sie wirklich stehen geblieben. Für mich befand sich Saramago seit 2004 immer stärker in einem Stadium der Prä-Posthumität. Gestern hat ihn Frau Tod wirklich abgeholt. An diesem Ort über Saramago zu schreiben, ist vollauf gerechtfertigt. Die Beziehung Saramagos zur deutschsprachigen Welt ist eine besondere, zumindest seitdem er 1955 Erich Maria Remarque und 1956/57 die bekannnte 08/15 Trilogie von Hans Hellmut Kirst aus dem Französischen ins Portugiesische übersetzt hatte. Später finden sich in seinen Romanen immer wieder Figurationen der 'deutschen Identität' - Machthaber oder Handlanger in Machtstrukturen, zum Beispiel die deutschen Latifundienbesitzer in Levantado do Chão (1980). 1985 erschien als Hoffnung im Alentejo gerade dieser Roman als erster in deutscher Übersetzung - damals noch im Au

100 Jahre Malte Laurids Brigge

Vor 100 Jahren, genau am 31. Mai 1910, erschienen zum ersten Mal Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge . Natürlich ist das ein Datum, das im deutschsprachigen Kulturkreis nicht unkommentiert blieb, ja Gelegenheit zu einer Jubiläumsausgabe im Manesse Verlag gab, die Ausgangspunkt diverser Essays ist: Berliner Zeitung Im Scheinwerfer des Herzens Vor hundert Jahren erschien Rilkes Epochenbuch "Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge" Manfred Schwarz Bereits einen Monat zuvor erschienen: Rilkes „Brigge“ wird 100 Das opus magnum des Wortmagiers zum Wiederlesen Dorothee Arndt © Die Berliner Literaturkritik , 30.04.10 Aber mich interessierte natürlich auch, ob sich jemand in Portugal daran erinnerte - und siehe da, in der portugiesischen Blogosphäre finde ich in Contra Mundum aus der Feder von H.G.Cancela Anmerkungen zu Os Cadernos de Malte Laurids Brigge vom 23.Mai 2010 , die mit einem vergleichenden Lob enden und den Ort in der portugiesischen Leselandschaft markieren

Zum Geburtstag von Prof. Erwin Koller

Heute wäre Prof. Erwin Koller 63 Jahre alt geworden. Am 18. April 2010 hat sein Leben trotz aller Fülle ein zu frühes Ende gefunden. Ein unstillbarer Wissensdurst und Forschungsdrang und ein oft selbstironischer Humor hat dem körperlichen Leiden bis in die letzten Monate die fatale Schwere zu nehmen versucht. Viele hielten ihn für älter, als er wirklich war. Das lag nicht nur an dem Leiden, das ihn frühzeitig altern ließ, sondern auch daran, dass er einen Hochschullehrer und -forscher vom ‚alten Schlage‘ verkörpert, der sich kantig, in der Sache energisch aber ohne akademische Machtallüren gegen das immer engmaschigere Netz der universitären Reglementierung und Bürokratisierung sträubte und sich auch jeglicher fachlicher Ein- und Unterordnung stets entwand. Der am 20. Mai 1947 in Innsbruck geborene studierte an der Universität seiner Heimatstadt, wo er promoviert wurde, als Assistent lehrte und forschte bis zur Verleihung der venia legendi . Nach Gastdozenturen im Ausland und einer Ve

Ortszeit / Hora Local in Caminha

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Wer jetzt bis zum 18.Mai (verlängert für die «Nacht der Museen»!) die Möglichkeit hat, das Museu Municipal in Caminha zu besuchen, wird die Ausstellung Ortszeit kaum wieder erkennen, so professionell und mit Liebe zum Detail wurde sie hier vom engagierten Direktor Sérgio Cadilha eingerichtet. Es lohnt sich! Als kleinen Einblick: die Fotos von der Eröffnung am 26.April . Ein herzliches Dankeschön an den unermüdlichen «Deutsch-Club», an die Lehrerinnen Conceição und Matilde von der ES Caminha! Zum Kontext: Quando o Goethe Institut Portugal disponibilizou esta exposição no âmbito das comemorações dos 20 anos da Queda do Muro, o DEGE da Universidade do Minho solicitou logo um exemplar com a ideia de fazê-la circular na região, activando a cooperação com as escolas, em parte associadas na rede APPEAL ( Acção-Plano para a Promoção do Ensino e da Aprendizagem das Línguas ). No dia 7 de Novembro de 2009 , Hora Local / Ortszeit foi inaugurada no Museu D. Diogo de Sousa (MDDS), em Braga, no

Geldregen in Braga

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Das war am Mittwoch, den 18. März, sogar eine TVI-Fernsehnachricht wert: In der Avenida da Liberdade regnete es Banknoten. Wieviele? Da gingen die Zeugenaussagen auseinander. Die PSP sprach von nur 150 Euros; das Volk, das sehnsüchtig zum dritten Stock des Gebäudes gegenüber des Theatro Circo hinauf blickte, von bis zu 500 Euros. Tags darauf gab es in der Presse (z.B. Titelgeschichte des Jornal de Notícias ) auch Angaben über die Täterschaft: zwei deutsche Erasmus-Studenten seien es gewesen. Und im Handumdrehen wurde der Geldregen zum deutschen Brauch für Finalisten erklärt. Ich kenne hingegen nur den Brauch, dass ein frisch verheiratetes Brautpaar mit Münzen um sich wirft. Es muß aber eine gerade Anzahl sein, denn nur diese zieht Reichtum nach sich, und es ist auch wichtig, sie mit der rechten Hand zu werfen. Das haben die Studenten wohl nicht gemacht, denn einige Banknoten blieben an den Fensterscheiben kleben - zur Verzweiflung der geldgierigen Passanten.

Portugal im Chandos-Brief

Oft schmunzle ich über die portugiesischen Nachrichten im Fernsehen, wenn zu jedem Ereignis auf dem Erdball ein Portugiese aufgetrieben wird - tot oder lebendig. Doch da hatte ich unlängst eine ähnliche Erfahrung, als ich nach langer Zeit wieder mal den Chandos-Brief genau gelesen hatte und zu folgender Stelle kam: Die hinterlassenen Aufzeichnungen meines Großvaters, des Herzogs von Exeter, über seine Negoziationen mit Frankreich und Portugal gaben mir eine Art von Grundlage. Und aus dem Sallust floß in jenen glücklichen belebten Tagen wie durch nie verstopfte Röhren die Erkenntnis der Form in mich herüber, jener tiefen wahren inneren Form, die jenseits des Geheges der rhetorischen Kunststücke erst geahnt werden kann, die, von welcher man nicht mehr sagen kann, daß sie das Stoffliche anordne, denn sie durchdringt es, sie hebt es auf und schafft Dichtung und Wahrheit zugleich, ein Widerspiel ewiger Kräfte, ein Ding, herrlich wie Musik und Algebra. Dies war mein Lieblingsplan. Wenn der

Castanheira Barros: «Ich habe ein Projekt»

Die Vielsprachigkeit als politische Showeinlage - soweit ist es in Portugal mit einer Bildungspolitik für Europa gekommen, die nicht ernst genommen wird. Der Kommentator SIC erkennt noch, dass es sich bei "I have a project" wohl um eine Version von "I have a dream" handelt. Aber dann fällt ihm nur noch ABBA bei Eurovision ein und nicht Martin Luther King im August 1963. Das spicht genauso Bände für die portugiesische «Konversationskultur» (wie schön sagte doch unlängst Teixeira dos Santos: money for the boys ) wie der Schnellschuss von Jorge Bruno da Costa in seinem Blog «Por Tudo e Por nada» unter dem Titel « O poliglotismo de Castanheira Barros »: A per­for­mance deste pu­ta­tivo chal­lenger no con­gresso do PSD mais pa­recia um da­queles freak shows de stand-​up co­medy que não roubam gar­ga­lhadas, antes an­te­cipam bo­cejos e põem con­gres­sistas às ca­be­çadas no vazio: um flop . Cas­ta­nheira Barros quis mos­trar que está aí para as curvas; e se o outro tr

Fundgrube Populärkultur

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Kürzlich habe ich per Zufall den Blog (oder besser: Gruppe von Blogs) unter dem Motto «Portugal através do Mundo» entdeckt. Obwohl "Alemanha" kein besonders ergiebiger Deskriptor ist und oft in französischer Übersetzung erscheint, finden sich immerhin 21 Einträge hauptsächlich der Populärkultur. Von Film, Schlager bis hin zur Autowerbung in der urbanen Landschaft Lissabons findet man viel Vergessenes und Unbekanntes von den Vierziger Jahren bis zur Gegenwart. Eine Fundgrube für zukünftige Estudos Luso-alemães ...

Portugiesische Leser von Musils «Mann ohne Eigenschaften»

Der Designer Henrique Cayatte lässt sich nicht gerne von dem Gedanken des «besten Buches der Welt» leiten, bekennt er gegenüber dem Diário de Notícias ("Uma colecção de design, intercalada com grandes clássicos da literatura", Samstagsausgabe 30.1.2010). Allerdings betrachte er den Roman Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil als Referenzwerk. Er habe das Glück gehabt, für die portugiesische Ausgabe das Design zu machen. Das erinnert mich an den «Tag des Buches» 2003, als Eduardo Prado Coelho in einem Programm der SIC hartnäckig nach seinem «Lebensbuch» gefragt wurde (natürlich wollte der Journalist ein Werk portugiesischer Literatur zur Antwort): "Wenn Sie darauf bestehen, dann vielleicht Der Mann ohne Eigenschaften ...

Die Fälscher kommen wieder...

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Am 25. Februar 2008 fragte Gabriel in diesem Blog, wann endlich Die Fälscher in Portugal zu sehen sein würden. Knapp ein Jahr nach der Weltprämiere im März 2007 kam der Film dann hierzulande in die Kinos, ohne nennenswertes Echo hervorzurufen. Es fehlte nicht an kritischen Stimmen: “É um exagero ter dado a este título austríaco o Óscar de Melhor Filme Estrangeiro. Mas a realização de Stefan Ruzowitsky tem o mérito da contenção” João Lopes , Diário de Notícias “(...) um filme que, apesar dos clichês do género, tem uma forte componente dramática e um suspense bem trabalhado, reforçado por um trabalho de fotografia eficaz, a que se junta um convincente grupo de actores” Manuel Cintra Ferreira , Expresso “(...) não se trata de nenhuma obra-prima. É uma excelente história num contexto histórico (...) mas que, cinematograficamente, talvez precise de se reinventar para que o futuro não o banalize” Ana Markl , Sol Wer den Film noch nicht gesehen hat oder nochmal sehen möchte: vom 9. bis 15.Ja