Der Umgang mit dem Anderen

Schon einmal etwas von der Respect Research Group (RRG) gehört?
Dann sollte man sich das einmal ansehen unter http://www.respectresearchgroup.org/, wenn man interessante Beispiele für die Verknüpfung von Forschung und Praxis im fächerübergreifenden Kontext sucht, im konkreten Falle ausgehend von der Sozialpsychologie an der Universität Hamburg. Mestranden und Doktoranden im Bereich Kulturwissenschaft können sich davon inspirieren lassen, was mit Initiative und Netzwerk möglich ist, um den Universitätsbetrieb aufzubrechen.

Inhaltlich lässt sich da auch ein Zusammenhang zu den Deutsch-Portugiesischen Studien herstellen, insbesondere zu der Problematik der Auswirkungen tradierter Identitätsdiskurse auf die Kommunikationspraxis in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, u.a..

Der Umgang mit dem Anderen ist das Thema eines Interdisziplinären Forschungskolloquiums, das Ende Juli 2009 auf einem Gut in der Nähe von Hamburg stattfinden wird. Die Einladung zur Teilnahme (Call for Paper: bis 31.März) richtet sich an Nachwuchswissenschaftler aller Disziplinen, die sich in ihrer Forschung mit dem Anderen beschäftigen. Diejenigen, die ausgewählt werden, können mit einer Teilfinanzierung rechnen!

Aus der Präsentation des Themas, das auch für diesen Blog im schmalen Ausschnitt der Deutsch-Portugiesischen Beziehungen leitend sein sollte:

Die Figur des «Anderen» ist in den letzten Jahren zu einer zentralen Kategorie in einer Vielzahl von Wissenschaften geworden. Innerhalb der Kulturwissenschaften sind etwa postkoloniale und genderorientierte Ansätze von dieser Denkfigur geprägt, und auch in der Psychologie stellt sie eine tragende Bezugskategorie dar. Häufig geht mit dieser Hinwendung zum Anderen eine verstärkte Beschäftigung mit ethischen Fragestellungen einher: der Umgang mit dem Anderen beinhaltet in diesem Sinne auch die Verantwortung für das Andere. Diese Frage nach Verantwortung durchdringt die Wirtschaftswissenschaften ebenso wie die sozialwissenschaftliche Perspektive: Fragen nach erfolgreichem Handeln in der Welt, nach Identität und Netzwerk, Homogenisierung und Heterogenisierung sind nicht zu trennen von einer Begegnung mit dem Anderen.
In unserem Kolloquium wollen wir uns der Frage nach dem Umgang mit dem Anderen aus möglichst unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven nähern. Dabei wollen wir uns unter anderem leiten lassen von der Suche nach einem «guten» Umgang mit dem Anderen: Wie muss dieser Umgang aussehen, damit er für alle Seiten fruchtbar ist? Welche Schritte müssen dafür ganz praktisch gegangen werden?

Interdisziplinäres Forschungskolloquium
24.-26. Juli 2009 im Seminarzentrum Gut Siggen/Ostholstein

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