Hanna Schygulla erinnert an Lissabon «Hafen der Hoffnung»

Am 7. Juni 2010 las die deutsche Schauspielerin und Sängerin Hanna Schygulla im Gare Marítima da Rocha Conde de Óbidos Auszüge aus dem Roman Die Nacht von Lissabon von Erich Maria Remarque.

Die Stadt Lissabon war in den Jahren, die der Roman beschreibt, ein «Hafen der Hoffnung» für so viele Verfolgte, die es über vielerlei Grenzen hinweg geschafft hatten, bis an diesen Rand Europas zu gelangen. Die Metropole, die 1940 mit der Ausstellung der «Portugiesischen Welt» das Imperium zelebrierte, war allerdings keineswegs die Oase des Friedens und der Toleranz, als die Lissabon nun oft im Rückblick idealisiert wird.

Sie kamen zwar in eine Stadt ohne Bedrohung durch Luftangriffe, ohne Verdunkelung, und sie bekamen in der Regel genügend zu essen, doch die Verfolgung hörte nicht auf: der Estado Novo Salazars kollaborierte mit Nazi-Deutschland. Die NSDAP hatte ein gut funktionierendes Netz von Spitzeln und die Bürokratie des Estado Novo verstand es, die Verfolgten noch ein letztes Mal zu schröpfen, bevor sie sich - mit etwas Glück - nach Süd- oder Nordamerika einschiffen konnten.

Illustrative Dokumente zu der Gedenkveranstaltung finden sich auf der Kultur-Seite der Deutschen Botschaft Lissabon, auf Portugiesisch und Deutsch

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